Hund macht Haufen draußen

Akuter Durchfall beim Hund

Der Hund als mäkeliger Fresser Du liest Akuter Durchfall beim Hund 4 Minuten Weiter Übergewicht bei Hunden

Tierärztin Dr. Karin Schlotterbeck klärt auf:

Viele Hundehalter kennen das Problem bestimmt: Der Hund ist apathisch, zeigt häufig an, dass er raus muss und setzt ungewöhnlich weichen bis flüssigen Kot ab. Durchfall bei Hunden ist eine der häufigsten Symptome eines Magen-Darm Leidens und kann auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Sei es, dass der Hund auf dem Spaziergang eine verbotene Leckerei verschlungen hat, gestresst ist oder die Umstellung auf ein neues Futter zu schnell ging.

Je nach Ursprung kann man Diarrhö wie folgt unterteilen:

  • Primäre Durchfälle (Ursache im Darm selbst)
  • Sekundäre Durchfälle (als Folge von Erkrankungen anderer Organe)

Dazu klärt Dr. Schlotterbeck auf:

Akuter Durchfall beim Hund bedeutet, dass der Hund  unabhängig von der Ursache plötzlich abnorm häufig  breiig-wässrigen Kot absetzt – entweder bei normalem oder gestörtem Allgemeinbefinden.

Bei den Primären Durchfällen unterscheidet man folgende Ursachen:

1. Diätetisch, Aufnahme „falschen” Futters
- Unrat / Müll
- für Hunde ungeeignete Futtermittel, z.B. Sahne, Milch, Butter, Schnee
- plötzliche Futterumstellung von einem auf den anderen Tag
- qualitativ schlechtes oder verdorbenes Futter

2. Toxisch / Medikamentös
- Gift / Chemikalien
- Medikamente (Antibiotika u.a.)

3. Mechanisch / Obstruktiv
- Knochen oder Fremdkörper

4. Infektiös
- Bakterien wie z.B. Salmonellen
- Viren wie z.B. Staupevirus oder Parvovirus
- Parasiten wie z.B. Würmer (Band-, Spul-, Hakenwürmer) oder Einzeller (Giardien, Coccidien

5. Allergisch oder autoimmunbedingt

Bei den Sekundär bedingten Durchfällen unterscheidet man folgende Ursachen:

  1. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  2. Stress, Angst, Schmerz
  3. Infektionskrankheiten wie z.B. Reisekrankheiten (Leishmaniose, Babesiose, Erlichiose)
  4. Hormonelle Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenrinden Über- oder Unterfunktion

Nahrung als Auslöser von Durchfall

Einige Hunde neigen dazu, alles zu fressen, was ihnen vor die Nase kommt. Da passiert es natürlich auch mal, dass er etwas nicht verträgt. Den klassischen Fall kennt wohl jeder Hundebesitzer: Der Vierbeiner bleibt ungewöhnlich lange im Gebüsch und ist verdächtig still. Der Hund kommt raus, schluckt etwas herunter und später folgt das böse Erwachen. Allerdings kann auch das gewohnte Futter zu Durchfall führen, wenn es verdorben ist, zu kalt verabreicht wird oder ein neues Futter ausprobiert wird. (Mehr zur Umfütterung findest Du hier.)

Weitere Auslöser von Durchfall

Stress, wie beispielsweise durch Trennungsangst kann auf den Magen schlagen – das gilt nicht nur für den Menschen. Gestresste Hunde neigen auch dazu, Diarrhö zu entwickeln. Solche Umwelteinflüsse sind schwer zu beherrschen, doch auch deutlich ungefährlicher als beispielsweise eine Erkrankung. Auch Hitze, gefressener Schnee oder Impfungen können den Magen-Darm-Trakt belasten und zu kurzzeitigem Durchfall führen. Auch fauliges Wasser aus stehenden Gewässern wie Pfützen oder Tümpeln gehört dazu. 

Was kann ich tun, wenn mein Hund Durchfall hat?

Erst einmal ist Durchfall beim Hund kein Grund zur Panik. Wichtig ist aber, dass der Wasserhaushalt ausgeglichen bleibt und der Zustand genau beobachtet wird.
Du kennst Dein Haustier am besten, also wirst Du auch merken, wenn sich sein Zustand merklich verschlechtert – dann solltest Du aber auch zum Tierarzt gehen.  Medikamente auf eigene Faust zu geben, ist nicht ratsam – ein Tierarzt sollte immer zurate gezogen werden.

Als erste Maßnahme hilft es oft, den Hund für 12-18 Stunden fasten zu lassen und anschließend auf eine zweitägige Diät aus magerem Hühnerfleisch, Reis und Karotten zu setzen.

Ein guter Tipp ist auch die Morosche Suppe – für diese Suppe werden Karotten 1,5 - 2 Stunden in Wasser gekocht, was zu einer Linderung von bakteriellen Durchfällen führt.

Nach dieser Diät sollte nicht direkt wieder zu dem normalen Futter übergegangen werde – ein Übergang von 2 Tagen von Diätfutter auf das normale Futter sollte eingeplant werden.
Sollte sich der Zustand des Hundes wieder verbessern, können auch leicht verdauliche Snacks verabreicht werden.

Bei schwerem oder länger anhaltendem Durchfall bzw. einem offensichtlich gestörten Allgemeinbefinden sollte unbedingt schnell ein Tierarzt konsultiert werden – gegebenenfalls wird man nach Absprache mit der Praxis gebeten, Kotproben mitzubringen.