Mal ehrlich – Unfälle passieren schneller, als man denkt. Egal ob beim Spaziergang, beim Toben im Park oder sogar zu Hause – auch Deinem Buddy kann etwas zustoßen. Und genau deshalb solltest Du wissen, was zu tun ist, wenn Dein Hund mal in eine brenzlige Situation gerät. Ob Verletzungen, plötzliche Krankheit oder ein Unfall – wer vorbereitet ist, kann seinem Hund das Leben retten oder zumindest Schmerzen ersparen.
Hier bekommst Du einen kompakten Guide mit allem, was Du brauchst, um im Notfall ruhig und richtig zu reagieren.
Dein Erste-Hilfe-Kit: Das Must-have für alle Fälle
Ein gut bestücktes Erste-Hilfe-Set gehört zur Grundausstattung – genauso wichtig wie Futter und Leine. Das gehört rein:
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Sterile Kompressen und Verbandszeug inkl. Tape: Für Wunden, die abgedeckt werden müssen.
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Desinfektionsmittel: Zum Reinigen von Verletzungen (aber nur Produkte, die für Hunde geeignet sind).
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Schere und Pinzette: Ob Verband schneiden oder Fremdkörper entfernen – unverzichtbar!
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Thermometer: Körpertemperatur messen (ja, das geht rektal – sorry, Buddy).
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Einmalhandschuhe: Schützt vor Infektionen, wenn's mal blutig wird.
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Zeckenzange/-karte: Zecken entfernen wie ein Pro.
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Notfalldecke: Hält warm, wenn Dein Hund unter Schock steht.
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Mundschutz: Falls Du Atemspenden machen musst.
- Sterile Spritzen + Kochsalzlösung: Super fürs Ausspülen von Wunden.
Tipp: Pack das Set in den Rucksack oder ins Auto, damit Du es immer griffbereit hast!
Stay cool: Was tun, wenn's ernst wird?
Wenn's drauf ankommt: Schnelle Hilfe bei krassen Notfällen
1. Atemstillstand
Anzeichen:
- Keine Bewegung des Brustkorbs
- Kein Atemgeräusch an der Nase
So hilfst Du:
- Maul auf, checken, ob etwas blockiert (z. B. Futter, Erbrochenes). Entfernen, falls nötig.
- Immer noch keine Atmung? Starte künstliche Beatmung:
- Hund auf die rechte Seite legen.
- Maul schließen, Nase mit einem Stofftuch bedecken, sanft reinatmen (12-15 Mal pro Minute).
2. Herzstillstand
Anzeichen:
- Kein Herzschlag fühlbar
- Hund reagiert nicht mehr
So hilfst Du:
- Hund auf die rechte Seite legen.
- Hände auf den Brustkorb (direkt hinter dem Ellenbogen) legen und rhythmisch drücken: 100-120 Mal pro Minute.
- Im Wechsel: 30 Kompressionen + 2 Atemspenden.
3. Starke Blutung
Anzeichen:
- Starkes Bluten, oft an Bein, Ohr oder Schwanz
So hilfst Du:
- Druckverband anlegen: Sterile Kompressen drauf und straff verbinden.
- Falls nötig: Blutzufuhr oberhalb der Wunde mit Leine oder Gürtel abklemmen (Arterienblutung).
4. Schockzustand
Anzeichen:
- Blasse Schleimhäute, Zittern, Kollaps
So hilfst Du:
- Hund auf die Seite legen, warmhalten (z. B. mit Decke).
- Hinterbeine leicht anheben, um den Blutfluss zu fördern.
- Schnellstmöglich zum Tierarzt!
Häufige Alltagssituationen & wie Du reagierst
Hitzschlag
Anzeichen: Starkes Hecheln, torkeln, heiße Haut.
So hilfst Du:
- Hund in den Schatten bringen und mit lauwarmem Wasser kühlen.
- Kein eiskaltes Wasser, um Kreislaufschocks zu vermeiden!
- Wasser in kleinen Mengen anbieten – und dann ab zum Tierarzt.
Vergiftung
Anzeichen: Erbrechen, Zittern, Krämpfe.
So hilfst Du:
- Substanz identifizieren (falls möglich).
- Tierarzt oder Giftnotrufzentrale kontaktieren.
- Verpackung des Gifts mitnehmen.
Fremdkörper verschluckt
Anzeichen: Husten, Würgen, Atemnot.
So hilfst Du:
- Fremdkörper im Maul suchen und vorsichtig entfernen.
- Wenn er festsitzt: Heimlich-Handgriff machen (unterhalb der Rippen schnell nach innen und oben drücken).
Wunden versorgen – kurz & knackig
- Kleine Kratzer: Reinigen, abdecken, Infektion im Auge behalten.
- Tiefe Verletzungen/Bisswunden: Immer zum Tierarzt, oft ist ein Antibiotikum nötig.
- Gebrochene Gliedmaßen: Provisorisch schienen (z. B. mit Ästen oder Zeitungen) und ab in die Klinik.
Prävention: Safety first für Deinen Buddy
- Giftige Substanzen wie Schokolade, Medikamente oder Rattengift wegsperren.
- Im Sommer nie im Auto lassen – auch nicht „nur kurz“!
- Übe das Anlegen von Maulkorb oder Maulschlaufe, damit Du im Ernstfall vorbereitet bist.
- Sei beim Gassigehen aufmerksam, damit er nichts Gefährliches frisst oder aufnimmt.
Fazit: Wissen rettet Leben
Erste Hilfe für Deinen Hund zu können, ist wie ein Superpower für jeden Hundehalter. Mit ein bisschen Vorbereitung und dem richtigen Wissen kannst Du in einer Notlage schnell und richtig handeln. Aber denk dran: Erste Hilfe ersetzt nie den Tierarztbesuch – also immer professionelle Hilfe hinzuziehen.
Pro-Tipp: Besuche einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde, um im Ernstfall noch sicherer zu sein.