Um mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten, benutzen Hunde und Katzen verschiedene Kommunikationsarten – sie drücken sich mit Geräuschen aus, ihrer Gestik und Mimik. Diese Körpersprache kann bei Hunden und Katzen völlig gegensätzliche Bedeutungen haben, weshalb es zwischen den beiden schnell zu Missverständnissen kommen kann.
Dabei dienen Gestik und Mimik bei Hunden und Katzen häufig dazu, Konflikten mit Artgenossen aus dem Weg zu gehen. Entsprechende Dominanz-, Droh-, oder Unterwürfigkeitssignale zeigen an, ob ein Streit gleich eskaliert oder nicht.
Das Schwanzwedeln
Was bei Hunden mit sehr guter Laune einhergeht, bedeutet für Katzen etwas völlig anderes: Das schnelle Wedeln mit dem Schwanz. Während Hunde Freude oder Aufgeregtheit damit zeigen, dass ihre Rute von links nach rechts peitscht, ist der wild zuckende Schwanz einer Katze oft ein Zeichen für Unwohlsein oder Jagdtrieb.
Hier ergibt sich schnell eine Konfliktsituation, wenn der Hund denkt, dass nun die richtige Zeit ist, mit seinem Freund zu spielen. Das gilt natürlich auch für Katzenhalter, die in diesem Moment mit ihrem Tiger kuscheln wollen.
Bewegt die Katze ihren Schwanz hingegen langsam hin und her, zeigt sie damit Entspannung an – ist er steil aufgerichtet, freut sie sich, dich zu sehen. Ein buschiger Schwanz, der aufgestellt ist, sollte allerdings mit Vorsicht genossen werden – dies ist die Warnung einer genervten Katze.
Hunde drücken mit ihrer Rute ebenso andere Emotionen aus: Zieht er sie zwischen die Beine, ist dies ein deutliches Zeichen für sein Unwohlsein und seine Angst – streckt er sie steil in die Höhe, kann dies darauf hinweisen, dass ihn etwas wütend gemacht hat.
Die Schnauze
Hochgezogene Lefzen und gezeigte Zähne sind für Hund wie Katze eine deutliche Drohung – wobei Hunde so auch ausdrücken, dass sie etwas Unangenehmes gerochen haben.
Doch gehen die gezeigten Zähne mit Knurren oder Fauchen einher, fühlt sich Dein Tier bedroht.
In einem entspannten Normalzustand bewegen sich die Lefzen der Katze nicht besonders und die Schnurrhaare stehen unauffällig zur Seite. Passiert etwas Aufregendes, fächern Katzen die Barthaare weit auf, damit ihnen nichts entgeht. Bei Angst oder Skepsis wirkt das Katzengesicht schmal und spitz: Die Lefzen sind zusammengepresst und die Schnurrhaare eng an die Schnauze gelegt.
Ziehen Tiger die Oberlippe hoch und lassen dabei den Unterkiefer fallen, bringen sie damit Frustration zum Ausdruck.
Die Haare
Stellt der Hund seine Rückenhaare auf, hat er Angst oder fühlt sich bedroht. Ein Hund mit aufgestellten Rückenhaaren sollte nicht bedrängt werden.
Auch Katzen stellen ihre Haare auf, wenn sie eine Situation als gefährlich einschätzen. Dann zeigt sich auch der bekannte Katzenbuckel, der allerdings nur in Kombination mit buschigen Schwanzhaaren als Drohung zu verstehen ist. Einen Buckel machen Katzen nämlich auch, wenn sie sich wohlfühlen.
Die Ohren
Sind die Ohren aufgestellt und nach vorne gerichtet, bedeutet das sowohl bei Hund als auch bei Katze, dass ihre Neugier geweckt wurde.
Tatsächlich lässt sich die Stimmung Deiner Katze gut an ihren Ohren ablesen. Dreht sie ihre Ohren langsam zur Seite, drückt sie ihre Unzufriedenheit aus. Werden die Ohren sogar so weit nach hinten gedreht, dass Du ihre Rückseiten sehen kannst, signalisiert sie Furcht und dass sie sich in die Enge getrieben fühlt. Schlägt diese Furcht dann in Aggression um, legt sie die Ohren flach an den Kopf – für gewöhnlich greift sie in diesem Moment an.
Haben Hunde Angst, machen sie sich klein und ziehen sich zurück – darin unterscheiden sie sich nicht von Katzen. Ein Hund zieht dabei seine Rute ein und legt die Ohren an.
Die Augen
Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte und auch bei Hunden sind sie wichtige Signalgeber. Im Zusammenspiel mit dem Schwanz kannst Du schnell erkennen, wie die Stimmung bei Deinem Vierbeiner ist. Besonders deutlich wird dies, wenn er sich auf einen Angriff vorbereitet: Die Augen sind leicht zugekniffen, sehr fokussiert und die Rute wird in die Luft gestreckt.
Angst drückt er hingegen mit weit aufgerissenen Augen und einer eingezogenen Rute aus.
Sind Augen und Rute des Hundes in Bewegung, er wirkt freundlich und tanzt umher? Dann geht es ihm gut, er ist absolut entspannt und will spielen.
Auch bei Katzen lassen sich Furcht und Aggression an den Pupillen unterscheiden. Sind sie eng gestellt und schlitzförmig, ist die Katze wütend. In Verbindung mit nach vorne gerichteten Ohren und einem aufmerksam gespannten Körper ist die Kampfbereitschaft eher spielerisch gemeint. Nach hinten geklappte Ohren und verengte Pupillen sind hingegen ein Warnsignal: Hier macht sich Deine Katze zum Angriff bereit.
Bei Angst, Stress und Erregung sind die Pupillen dagegen geweitet – doch auch hier ist der Rest der Körpersprache entscheidend: macht sie sich klein und duckt sich weg, ist sie in die Defensive gedrängt. Doch läuft sie laut miauend um Deine Beine herum, während Du ihr Futter vorbereitest, werden ihre Pupillen vor Aufregung auch geweitet sein.
Ist Dir Deine Katze freundlich gesinnt, wird sie Dich langsam anzwinkern – so zeigt sie Dir ihre Zuneigung.
Weder Katzen noch Hunde mögen langen Blickkontakt übrigens besonders gerne, da dies meist Aggression ausdrückt. Auch wenn es Dir schwerfällt, solltest Du Deinen Vierbeiner also nicht lange anhimmeln.
Die unsichtbaren Kommunikationsmittel
Pheromone sind wichtige Mittel zur Kommunikation für Hunde und Katzen, von denen Menschen in der Regel nicht viel mitkriegen.
Katzen haben Duftdrüsen an verschiedenen Körperstellen, mit denen sie Pheromone abgeben. Diese Düfte dienen zum Erkennen von Artgenossen, doch auch zum Abstecken des Reviers. So kommt es auch dazu, dass Deine Katze Dich mit ihrem Kopf anstupst, um Dir ihre Zuneigung zu zeigen. Mit ihren seitlich am Kopf angebrachten Duftdrüsen, mit denen sie Dich markiert - Für sie bist Du nämlich Teil ihrer Familie und ihres Reviers.
Hunde verteilen Pheromone auch, um ihr Revier zu markieren und um untereinander zu kommunizieren, dies tun sie hauptsächlich über ihren Urin. So erkennen sie das Geschlecht ihrer Artgenossen, locken paarungswillige Partner an und warnen vor Feinden.
Die Laute
Hunde wie Katzen haben neben dem Bellen ein Repertoire an Lauten, mit denen sie sich verständigen können:
- Knurren: Ein deutliches Warnsignal bei Bedrohung, doch im Spiel auch manchmal aus Erregung.
- Fiepen / Winseln: Bei Stress fangen viele Hunde an, langanhaltend zu Fiepen. Kurzes Fiepen signalisiert Schreck oder Schmerz.
- Heulen: Beim Wolf fördert das Heulen das Zusammengehörigkeitsgefühl - weshalb die Hunde, die noch die Fähigkeit dazu haben, oft dann Heulen, wenn sie Trennungsängste erfahren.
- Wuffen: Das gedämpfte und kurze Bellen zeigt an, dass Dein Hund auf etwas aufmerksam machen möchte.
Auch Katzen verständigen sich mit Lauten, wobei ihr Miauen ausschließlich Menschen vorbehalten ist.
- Miauen: Damit zeigt sie für Gewöhnlich, dass sie Aufmerksamkeit möchte oder eine Bitte an Dich hat.
- Schnurren: Der Katze geht es gut und sie ist vollkommen zufrieden. Aber aufgepasst – manchmal Schnurren Katzen auch, um sich selbst zu beruhigen, wenn sie Schmerzen haben oder unter starkem Stress stehen. Hier sollte auf die restliche Körpersprache geachtet werden.
- Fauchen: Ein Warnsignal, das als Drohung verstanden werden sollte
- Knurren: Auch Katzen knurren, dieses starke Warnsignal deutet darauf hin, dass ein Angriff bevorsteht.
- Schreien: Im Kampf mit Artgenossen schreien Katzen markerschütternd - sie sind im Kampfmodus.