Katzen werden, abhängig von der Rasse, zwischen dem sechsten und neunten Monat geschlechtsreif. Sobald sie paarungsbereit sind, verändert sich plötzlich ihr Verhalten – sie rollen sich tatsächlich auf dem Boden herum, reiben sich auf den Boden und zeigen weniger Interesse an Spieleinheiten und ihrem Fressen. Was diese Rolligkeit mit Deiner Katze macht, was Du tun kannst und wieso eine Kastration ein sinnvoller Schritt ist, erklären wir hier.
Deshalb wird Deine Katze rollig
Wenn die Tage zum Frühlingsanfang länger werden, wird der Hormonhaushalt der Katze angestoßen und sie signalisiert potenziellen Partnern in ihrem Revier ihre Paarungsbereitschaft. Die Phase dieser “Rolligkeit” (in der Fachsprache auch “Östrus”) kann jedes Mal zwischen fünf und zehn Tage andauern und kann mit bestimmten Verhaltensweisen einhergehen, die Katze:
- rollt sich auf dem Boden umher
- reibt ihr Hinterteil auf den Boden
- zeigt wenig Interesse am Spielen
- wird ruhelos / hyperaktiv
- frisst ungern
- Miaut ungewöhnlich viel und klagend
- wird entweder besonders anhänglich oder aggressiv / isoliert sich (dies kann von Katze zu Katze unterschiedlich sein)
- möchte unbedingt nach draußen
- setzt Urin in ihrer Umgebung ab (also auch in Deiner Wohnung!)
Das kannst Du tun, wenn Deine Katze rollig ist
Der Fokus Deiner Katze liegt in dieser Zeit darauf, sich zu paaren. Deshalb zeigt sie weniger Interesse an ihren sonstigen Aktivitäten – oft verliert sie sogar ihren Appetit und wird besonders mäkelig mit ihrem Fressen. Diese Zeit ist stressig für Katzen, also sollte in Deinem Haushalt eine ruhige Atmosphäre herrschen und möglichst keine Veränderungen im Alltag stattfinden, da Katzen äußerst sensibel auf äußere Einflüsse reagieren können.
Frisst Deine Katze wenig, stelle ihr besondere Köstlichkeiten und Snacks bereit, von denen Du weißt, dass sie gut angenommen werden. Katzenminze kann Deinen kleinen Tiger außerdem ein wenig beruhigen, wenn sie besonders unruhig ist.
Wenn Deine Katze Freigängerin ist, sollte sie während ihrer Rolligkeit lieber zum Stubenhocker werden, sonst kann es sehr gut sein, dass Nachwuchs ins Haus steht.
Welche Gefahren kann Rolligkeit mit sich bringen?
Unkastrierte Katzen können sehr häufig rollig sein - nämlich alle zwei bis drei Wochen, wenn sie nicht gedeckt werden. Da ihr Eisprung erst durch das Decken ausgelöst wird, bleibt der Sexualhormonspiegel erhöht und die Rolligkeit kann nach kurzer Zeit erneut auftreten (Dauerrolligkeit).
Dieser dauerhaft erhöhte Hormonspiegel birgt Gefahren, die die Katze anfällig für Krankheiten macht: Eierstockzysten oder sogar Gebärmutterentzündungen können die Folge sein.
Auch Gewichtsverlust kann auftreten, wenn der körperliche Stress sich in Fressunlust manifestiert und die Katze einfach nicht fressen will.
Solltest Du also nicht vorhaben, mit Deiner Katze zu züchten, ist eine Kastration dringend empfehlenswert!
Durch diesen Routineeingriff (Entfernung der Eierstöcke unter Vollnarkose) wird Deine Katze ausgeglichener und ruhiger und kann natürlich beim Ausflug nach draußen nicht mehr trächtig werden. Außerdem sind die Tierheime bereits überlastet und weisen darauf hin, dass Katzen kastriert werden sollten. Einige Gemeinden haben sogar eine Kastrationspflicht eingeführt - hier kannst Du Dich informieren, ob diese für Dich gilt.
Was Du beachten solltest:
- Kastrierte Katzen neigen durch einen veränderten Hormonhaushalt eher zu Übergewicht.
- Katzen haben eine Induzierte Ovulation – das bedeutet, dass Katzen auch dann einen Eisprung bekommen, auch wenn sie keine Rolligkeitssymptome zeigen.