Zwei Katzen kämpfen auf der Straße

Was Du über Katzenkämpfe wissen musst

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Kampf der Katzen

Wenn Katzen kämpfen, kann es wild werden – diese Erfahrung hat wohl jeder Katzenbesitzer schon einmal gemacht, der mit mehreren vierbeinigen Mitbewohnern lebt. Das ausgeprägte Territorialverhalten der Tiere kann zum Spannungsherd werden. Übertritte ins fremde Revier werden schnell zum Konflikt und der Revierinhaber wird alles daransetzen, den Eindringling wieder zu verjagen. Gelegentlicher Streit gehört dabei in einer Katzenbeziehung dazu. Er dient dazu, die Rangfolge in der Gruppe zu festigen und endet meist ohne Verletzungen, anders sieht es manchmal aus, wenn Deine Katze fremde Artgenossen auf einem Freigang begegnet.

Freigängerkämpfe

Sollte Deine Katze Freigänger sein, ergeben sich besondere Gefahren. Während Du bei Kabbeleien in der Wohnung sicher sein kannst, dass die zwei Kontrahenten gegen gängige Krankheiten geimpft sind, sieht das bei “Straßenkämpfen” anders aus. Da Katzen viele Keime im Speichel und auf den Zähnen haben, können nach Bissen schwere Infektionen entstehen und Krankheiten wie z.B. Katzenaids (FIV) übertragen werden.
Sollte Deine Katze also einmal mit Wunden nach einem Ausflug heimkommen, ist der Gang zum Tierarzt notwendig.
Doch nicht immer sind die Wunden Deiner Katze deutlich erkennbar – mit ihren langen, spitzen Zähnen hinterlassen sie nach Bissen oft nur kleine Verletzungen, die aber bis tief ins Fleisch dringen können. Die Wunde ist normalerweise klein, da die Zähne tief eindringen – durch die Keime können sich Entzündungen in der Tiefe entwickeln, die sich zu einem Abszess (Eiterbeule) entwickeln.

Auch wenn ein Biss erst einmal unentdeckt bleibt, wirst Du Auffälligkeiten bei Deiner Katze feststellen. Hat sich durch einen Biss eine Infektion entwickelt, kann dies durch folgende Indizien zum Ausdruck kommen:

Durch eine Infektion entsteht hohes Fieber und Katzen Fressen nicht mehr, bei näherer Betrachtung kann man eine kleine Wunde entdecken, die schmerzhaft geschwollen ist. An dieser Stelle wird sich Deine Katze nicht anfassen lassen. Häufig fällt dem Besitzer erst die Folge des Bisses auf, wenn die Katze Fieber entwickelt und nicht mehr frisst. Der Tierarzt spritzt dann ein Antibiotikum und muss eventuell auch den Abszess behandeln. Häufig werden Katzen im Nackenbereich oder am Schwanzansatz gebissen, aber auch an den Beinen treten oft Bissverletzungen auf.

Falls ein Streit in Deiner Anwesenheit ausbricht, solltest Du übrigens nicht einfach versuchen, Dich zwischen die Streitenden zu stellen. Die Verletzungsgefahr ist auch für Menschen groß, wenn zwei Katzen aufeinander losgehen – und ein Katzenbiss ist auch für uns gefährlich. Besser ist es, schnell einen Besen oder ähnliches zu suchen und die Kämpfer sanft voneinander zu trennen. Auch laute Geräusche wie Klatschen oder Schreien können helfen, die zwei vom Kampf abzulenken.

Eine Maßnahme gegen Handgreiflichkeiten zwischen Artgenossen ist es, Deine Katze kastrieren zu lassen. Kastrierte Katzen haben nämlich ein kleineres Revier und einen niedrigeren Hormonspiegel – es ist also weniger Aggressionspotenzial vorhanden und Deine Katze wird Ärger eher aus dem Weg gehen. Insbesondere unkastrierte Kater geraten nämlich deutlich häufiger in Rangeleien als ihre kastrierten Geschlechtsgenossen oder Kätzinnen.

Gründe für Kämpfe

Auch in der Wohnung werden Territorialstreitigkeiten ausgetragen. Wenn eine Katze die Privatsphäre der anderen verletzt, werden schnell die Krallen ausgefahren.
Katzen teilen nicht gerne und sollten deshalb immer ihre eigenen Ressourcen haben: Einen eigenen Napf, einen eigenen Schlafkorb, ein Katzenklo und immer ausreichend Platz, um alleine zu entspannen.

Ein weiterer Grund für Kämpfe kann tatsächlich Eifersucht sein, weswegen immer gerecht geteilt werden sollte. Bei Leckerlis, Streichel- oder Spieleinheiten sollte keine Katze bevorzugt oder benachteiligt werden. Gib den Tieren keinen Grund zur Eifersucht, um Streitigkeiten vorzubeugen.
Wenn eine Katze sich unwohl fühlt (dies kann auch durch eine weitere Katze kommen), zeigen sie ihr Unwohlsein, indem sie an verschiedenen Stellen in der Wohnung Urin absetzen und nur noch selten aufs Katzenklo gehen – es kann sogar sein, dass die Besitzer mit Urin markiert werden, wenn die Katze sich unwohl fühlt.

Ein neuer Mitbewohner kann zu Streitigkeiten um die Rangfolge führen, weshalb die Einführung langsam stattfinden sollte, ähnlich wie beim Einzug eines Hundes in einen Katzenhaushalt.

So erkennst Du, ob es ernst wird

Der Unterschied zwischen wildem Spiel und echtem Kampf kann ein schmaler Grat sein und schnell außer Kontrolle geraten. Spätestens ein deutlicher Anstieg der Lautstärke zeigt Dir, dass aus Spaß Ernst geworden ist. Doch schon bevor es eskaliert, zeigen Katzen dies mit ihrer Körpersprache an. Typische Anzeichen sind: 

  • Leichter Buckel
  • Knurren oder Fauchen
  • Angelegte Ohren
  • Anstarren des Gegners
  • Der Schwanz zuckt hin und her und ist buschig (aufgestelltes Fell!)
  • Ausgefahrene Krallen

Solltest Du diese Verhaltensweisen erkennen, ist es also ratsam, die beiden Katzen erst einmal voneinander zu trennen.