Hund liegt auf Boden und schaut in die Kamera

Läufigkeit bei der Hündin

Was ist giftig für Hunde ? Du liest Läufigkeit bei der Hündin 5 Minuten Weiter Verreisen mit Hund

Insbesondere die erste Läufigkeit bei Hündinnen kann beunruhigend sein – Deine Hündin blutet plötzlich aus der Scheide, ihr Verhalten ändert sich und Rüden sind sehr interessiert an ihr, wenn sie sie treffen. Hier erklären wir, wann Hündinnen läufig werden und wie Du mit der Situation umgehen kannst.  

Wann werden Hündinnen zum ersten Mal läufig?  

Bei kleinen Hündinnen kann die erste Läufigkeit bereits ab dem sechsten Lebensmonat einsetzen, während es bei großen Rassen deutlich länger dauern kann.    

Der Zyklus einer Hündin setzt sich aus vier verschiedenen Phasen zusammen. Bei der Läufigkeit kommt es zu einer Blutung aus der Scheide. An der Farbe und Menge dieser Blutung lässt sich erkennen, in welcher Phase der Läufigkeit die Hündin sich befindet.  Ein erstes Zeichen, dass es bald los geht ist, dass die Scheide langsam anschwillt und stärker durchblutet ist.   

Zu Beginn blutet die Hündin besonders viel und das Blut ist dunkelrot.  Sie befindet sich in der Vorbrunst (Proöstrus). In dieser Phase der Läufigkeit zeigen Rüden zwar bereits starkes Interesse, doch Deine Hündin ist noch nicht deckbereit und weist sie zurück. Diese Phase dauert durchschnittlich zehn Tage.  

Wird das Blut heller und wässriger, hat die Brunst (Östrus) begonnen. Man spricht auch von den “Stehtagen”, weil die Hündin den Rüden duldet und deckbereit ist. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob sie bereits in diesem Stadium ist, kannst Du sie am Schwanzansatz kraulen – legt sie ihren Schwanz zur Seite, ist dies ein Hinweis, dass der Östrus begonnen hat. Diese Phase kann zwischen drei und 10 Tagen andauern, von denen Deine Hündin aber nur ca. 3 bis 6 Tage deckbereit ist.  

Hört die Blutung auf, kommt Deine Hündin in die Nachbrunst (Metöstrus). Sie kann nun nicht mehr gedeckt werden und auch die Rüden verlieren langsam das Interesse an ihr. Diese Phase kann neun bis zwölf Wochen andauern.  

Anschließend folgt die hormonelle Ruhephase (Anöstrus). 

Hunde können bis zu zweimal im Jahr läufig werden, nach der hormonellen Ruhephase tritt also nach einigen Monaten wieder die Vorbrunst ein. 

Wie drückt sich die Läufigkeit noch aus? 

Es ist möglich, dass Deine Hündin ihre Läufigkeit ohne wesentliche Verhaltensänderungen erlebt, doch oft zeigen sich einige ungewohnte Verhaltensweisen.  

Während der Läufigkeit kann Deine Hündin… 

  • öfter urinieren 
  • ihr Bein beim Urinieren anders heben – ähnlich wie bei einem Rüden 
  • Rüden mehr Aufmerksamkeit schenken
  • ihr Verhalten ändern - manchmal wird sie dickköpfig und schlecht abrufbar, zieht sich zurück oder wirkt generell lustlos 
  • liebesbedürftiger sein 
  • fauler oder aktiver werden

Es kann auch zu einer stillen Läufigkeit kommen. Das bedeutet, dass Deine Hündin keinen Ausfluss hat und keine der genannten Verhaltensweisen zeigt. Dann ist es durchaus möglich, dass Du gar nicht bemerkst, dass sie läufig ist. Dies tritt vermehrt bei älteren Hündinnen auf.

Was kannst Du tun?  

Erst einmal solltest Du für Ruhe in Deinem Haushalt sorgen. Diese Zeit ist für Deine Vierbeinerin mit Stress verbunden und deshalb schon anstrengend genug. Verwöhne sie mit Leckerlis und ihrem liebsten Futter und achte darauf, dass Du zum Gassigehen Wege benutzt, auf denen möglichst wenige Rüden unterwegs sind. Auch die Wahl des Zeitpunktes kann hier hilfreich sein. Deine Hündin sollte in dieser Zeit an der Leine gehalten werden, um ungewünschten Nachwuchs zu vermeiden. Um ihr trotzdem das Gefühl von Freiheit zu geben, eignet sich eine Schleppleine sehr gut. Entgegenkommende Hundebesitzer solltest Du warnen, damit sie ihren Hund schon rechtzeitig an die Leine bringen können.  
Obacht: Wenn ein Rüde Deine Hündin gewittert hat, kann es sehr schnell gehen.  

Für die Kuscheleinheiten auf dem Sofa gibt es spezielle Höschen für Hunde, die die Blutungen auffangen. Natürlich muss sich Deine Hundedame erst daran gewöhnen, eine Hose anzuhaben. Plane deshalb etwas Vorlaufzeit ein, und übe das Tragen schon vor der ersten Blutung. Alternativ kannst Du auch Decken oder Handtücher auslegen.  

Falls Rüden und Hündinnen zusammen in einem Haushalt leben, solltest Du vorab überlegen, wie Du den Zeitraum der Läufigkeit gestalten wirst. Ist es Dir möglich, die Tiere räumlich zu trennen? Gegebenenfalls kann es für die Hunde stressfreier sein, wenn beispielsweise der Rüde für die Zeit der Läufigkeit bei einer anderen Vertrauensperson unterkommt.  

Kann die Läufigkeit unterdrückt werden?  

Es gibt die Möglichkeit, Hormonspritzen zu verabreichen, die die Läufigkeit unterdrücken. Allerdings bergen sie die Gefahr, Gebärmutterentzündungen und eventuell auch Gesäugetumoren (Tumore im Bereich der Zitzen) hervorzurufen. Deswegen rät Frau Dr. Schlotterbeck hiervon dringlich ab.  

Leben Hündinnen und Rüden in einem Haushalt, so ist es ratsam, eine längerfristige Lösung für die Zeit der Läufigkeit zu finden, da das Zusammenleben eines Rüden mit einer läufigen Hündin für beide einen großen Stress bedeutet.  Es gibt die kurzfristige Option eines Hormonchips, der aber nur maximal ein Jahr wirksam und mit hohen Kosten verbunden ist. 

Wie auch beim Rüden, ist bei der Hündin eine Kastration möglich. Bei dieser Operation werden unter Vollnarkose die Eierstöcke aus der Bauchhöhle entfernt. Eventuell auftretende Nebenwirkungen sind Harninkontinenz und vermehrte Neigung zur Fettleibigkeit. 

Laut Tierschutzgesetz darf eine gesunde Hündin nicht ohne Grund kastriert werden. Läufigkeit ist keine Krankheit! Dies ist bei der Frage zur Kastration zu berücksichtigen. 
 
Planst Du, Deine Hündin kastrieren zu lassen, sollte der Eingriff möglichst in der Ruhephase (Anöstrus) stattfinden. Also am besten drei Monate nach Ende der Läufigkeit.