Tierärztin Dr. Karin Schlotterbeck klärt auf:
Blasenentzündungen treten häufig bei Katzen auf und sind meistens mit einem veränderten Verhalten und Schmerzen Deiner Katze verbunden.
Wie entsteht eine Blasenentzündung bei Katzen?
Hauptursache einer sogenannten Zystitis Deiner Samtpfote ist die feline idiopathische Zystitis. Als wesentlicher Faktor dieser Erkrankung wir Stress angesehen. Daher liegt das besondere Augenmerk darauf, möglichst langfristig den Stressor zu beseitigen bzw. von vornherein zu vermeiden. Häufig liegt eine sogenannte sterile Infektion vor, also ohne Beteiligung von Bakterien, sodass in diesem Falle meistens auf ein Antibiotikum verzichtet werden kann. Behandelt werden vor allem die Schmerzen. Weiterhin kann versucht werden, Deine Katze zur Steigerung des Wohlbefindens mit Pheromonen (Wohlfühlhormonen) in Form von Verdampfern zu behandeln als eine weitere Form der Stressverringerung.
Ein weiteres Problem stellt bei häufig dickeren Katzen mit wenig Bewegung und mineralstoffhaltiger Ernährung die Bildung von Harngrieß dar, der die Blasenschleimhaut reizt und schädigen kann. Vor allem beim Kater, der eine sehr enge Harnröhre besitzt, kann Harngrieß zu einer Verstopfung der Harnröhre führen. Im weiteren Verlauf füllt sich die Blase immer weiter mit Urin an, was letztendlich zum Rückfluss von Urin über die Harnleiter in die Nieren führen kann. Dies kann zu einer schweren Nierenschädigung bis hin zum Nierenversagen führen. Erhalte mehr Informationen zu diesem Thema in unserem Magazinartikel Harngrieß und Blasensteine.
Im Weiteren ist auf Blasensteine hinzuweisen, die häufig aus Harngrieß entstehen und wegen ihrer Größe meistens chirurgisch entfernt werden müssen. Das Labor wird anschließend die Zusammensetzung des Steines analysieren und Deinem Vierbeiner eine entsprechende Diät zur Vorbeugung empfehlen, wie auch beim Harngrieß, den man mitunter durch eine entsprechende Fütterung wieder auflösen kann, solange Urin noch von Deinem Kater abgesetzt wird.
Woran erkennst Du eine Blasenentzündung bei Deiner Katze?
Unabhängig von der Ursache ist eine Blasenentzündung sehr schmerzhaft und schränkt Deine Katze sehr ein. Daher solltest Du möglichst schnell Deinen Tierarzt aufsuchen.
Folgende Symptome weisen auf eine Blasenproblematik hin:
- häufiges Harnlassen, z.T. nur tröpfchenweise
- Harnlassen an ungewohnten Orten (z.B. im Schlaf- oder Futterbereich)
- Probleme und Schmerzen während des Harnlassens
- verstärktes Ablecken der Genitalien
- Blut im Urin
Wie wird eine Blasenentzündung bei Katzen diagnostiziert?
Blasenentzündungen bei Katzen lassen sich meist gut behandeln: Wie bei den meisten Untersuchungen wird der Tierarzt erst einmal mit Dir über das Allgemeinbefinden Deines Tigers sprechen. Dabei geht es darum, herauszufinden, ob Deine Katze beispielsweise bestimmte Symptome beim Harnlassen zeigt. Weiterhin wird er sich über das Futterverhalten und die Lebensweise der Katze informieren. Helfen kann es hier bereits, wenn Du eine Harnprobe zur Untersuchung mitbringst. Dann kann er diese untersuchen. Alternativ kann es auch sein, dass er das Blut Deines Lieblings untersucht und/oder eine Röntgenaufnahme oder einen Ultraschall des Harntraktes durchführt. Je nach Ursache und Ausmaß der Erkrankung wird auch die Therapie aussehen. Wichtig ist, durch rechtzeitige und passende Therapie eine Verstopfung der Harnwege zu vermeiden.
Wie kann eine Zystitis bei Katzen verhindert werden?
Es gibt einige Dinge, die Du tun kannst, damit es bei Deiner Katze gar nicht erst zu einer Blasenentzündung kommt. Achte auf ausreichende Bewegung und sorge dafür, dass Dein Liebling einen möglichst stressfreien Alltag hat. Auch ausreichendes Trinken sowie wenig Magnesium und Phosphat im Futter sind essentiell zum Vorbeugen dieser lästigen Krankheit. Näpfe an verschiedenen Orten in der Wohnung oder Trinkbrunnen können die Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Außerdem kann Nassfutter für den Flüssigkeitshaushalt Deines Lieblings eine gute Basis bieten.