Laut der Experten der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) leidet fast jeder zweite Hund in Deutschland an Übergewicht. Dieses entwickelt sich oft schleichend, so dass Hundehalter oft erst spät reagieren. Dabei ist Übergewicht beim Hund ein ernst zu nehmendes Problem, welches das Hundeleben erheblich beeinträchtigen kann.
Da Übergewicht bei Hunden oft mit weiteren gesundheitlichen Problemen einhergeht, sollte vor dem Beginn einer Diät der Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird den Hund gründlich untersuchen und gemeinsam mit dem Halter das weitere Vorgehen besprechen.
Übergewicht kann viele Ursachen haben – so haben z.B. kastrierte Hunde aufgrund der hormonellen Veränderung einen niedrigeren Energieverbrauch und können daher schneller zunehmen. Generell tragen mangelnder Auslauf oder falsche Fütterung (wie z.B. zu viel Futter) zur Fettleibigkeit bei.
Ab wann ist mein Hund zu dick?
Dein Tierarzt kann Dir das Idealgewicht Deines Hundes aufgrund von Rasse, Alter, Geschlecht, etc. mitteilen. Bereits bei 10% bis 15% über seinem Idealgewicht, wird er als übergewichtig eingestuft. Doch schon ein einfacher Check zuhause kann Dir einen Eindruck geben, ob Dein Hund zu viel auf den Rippen hat.
- Hat Dein Hund eine sichtbare Taille?
Betrachte Deinen Hund von oben oder von der Seite: Ist seine Taille gut sichtbar? Wenn Du mit beiden Händen über seine Flanken streichst, sollte der Körper hinter dem Brustkorb wieder schmaler werden. - Sind die Rippen Deines Hundes tastbar?
Die Rippen Deines Hundes sollten auch bei leichtem Druck tastbar sein. Eine kleine Fettschicht an dieser Stelle ist völlig normal, doch die Rippen sollten ohne starken Druck von den Fingern zu ertasten sein. - Hat Dein Hund Fettpolster an Rücken und am Schwanzansatz?
Fahre mit der Hand leicht über die Wirbelsäule Deines Hundes. Fällt es Dir schwer, die einzelnen Wirbel zu erfühlen, kann dies bedeuten, dass sich dort bereits Fettpolster angesammelt haben.
Welche Folgen hat Übergewicht beim Hund?
Neben der naheliegenden Folge, dass die Bewegungen Deines Hundes eingeschränkt sind, gibt es noch weitere Gründe, Deinen Hund auf Diät zu setzen. Der frühzeitige Verschleiß von Gelenken (Arthrose) gehört dazu, doch eine ganze Reihe anderen Problemen können ebenso auftreten:
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- Verstopfung (Konstipation)
- Herz-Kreislauf- / Atemwegserkrankungen
Häufig tritt mit dem Übergewicht auch eine Verhaltensänderung auf. Dies äußert sich in vermehrter Lethargie und Bewegungsunlust. So sind sie schneller außer Atem und brauchen öfter Pausen beim Gassigang.
Auch ein altersbedingter reduzierter Energiebedarf und damit einhergehende eingeschränkte Bewegungsfreude (durch Arthrose) muss bei der Futterration berücksichtigt werden, um Fettleibigkeit zu vermeiden.
Bei Welpen wirkt sich Übergewicht auch schnell auf die Gelenke aus: Zu viel Futter lässt sie zu schnell wachsen und lässt den Gelenken nicht genügend Zeit, sich in Ruhe zu entwickeln und zu verfestigen.
Wie wird der Hund sein Übergewicht wieder los?
Die Faustregel gilt für Hund wie Mensch: Um abzunehmen, muss man mehr Kalorien verbrennen, als man zuführt. Daher sollte das Futter möglichst hochwertig (mit einem hohen Fleischanteil) und kalorienarm sein. Auf unnötige Füllprodukte, wie Getreide oder Zucker sollte ganz verzichtet werden.
Zum Abnehmen kommt es ganz auf den Besitzer an – mit Dir steht und fällt die ganze Diät!
- Erstelle mithilfe Deines Tierarztes einen Diätplan, in dem Zwischenziele aufgeführt sind – diese können wichtig werden, um sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wieso man dem flehenden Hundeblick nicht nachgeben darf.
- Wiege Deinen Hund regelmäßig, um den Gewichtsverlauf zu kontrollieren.
- Viel Bewegung macht Deinem Hund Spaß, lenkt ihn vom Fressen ab und trägt maßgeblich zur Gewichtsabnahme bei. Spiele und spaziere so viel, wie es Dir und Deinem Hund möglich ist und gefällt.
Übrigens: Wenn Du Snacks fütterst, sollten sie von der täglichen Futterration abgezogen werden. Trockenfutter ist Futterkonzentrat, dem die Flüssigkeit zu einem großen Teil entzogen wurde. Es ist energiereicher als Nassfutter und sollte deshalb ganz genau dosiert werden.