Anämie bei Hund und Katze
Die Anämie ist eine Erkrankung, die grundsätzlich beim Säugetier durch eine unzureichende Anzahl an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und/oder einen Mangel an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) im Blut verursacht wird. Die Erkrankung kann bei Hund und Katze durch eine Vielzahl an Faktoren verursacht werden.
Da die Erythrozyten für den Sauerstofftransport im Blut zuständig sind, führt ein Mangel zu einer Sauerstoffunterversorgung des Organismus, was sich u.a. in Form von Abgeschlagenheit und Atemnot widerspiegelt. Die Anämie kann einerseits durch einen starken Blutverlust oder übermäßigen Abbau der Erythrozyten, andererseits durch eine unzureichende Bildung hervorgerufen werden. Die Behandlung und auch die Heilungschancen hängen von der Ursache der Blutarmut ab.
Warum kommt es zu einer Blutarmut?
Es gibt drei unterschiedliche Anämie-Formen, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden können. Die Anämie ist immer die Folge und das Symptom einer anderen Grunderkrankung. Die häufigsten Ursachen der Anämie bei der Katze sind Blutverlust, Nierenerkrankungen, Vitaminmangel, Parasitenbefall, Infektionen, Blutkrankheiten, Lebererkrankungen, Tumore und Autoimmunerkrankungen. Bei Hunden wird eine Anämie oft durch Infektionen, Entzündungen, Eisenverlust, parasitäre Erkrankungen, Blutverlust durch innere (z.B. Tumor) oder äußere Blutungen (z.B.Trauma), Schock, Vergiftungen, Gerinnungsstörungen und einige Erkrankungen des Knochenmarks verursacht. Einige dieser Ursachen können bereits durch Haut-, Kot-durch Blutuntersuchungen diagnostiziert werden, während andere weitere gezielte Untersuchungen erfordern.
Welche Formen der Anämie bei Hund und Katze gibt es?
- hämolytische Anämie: hierbei werden die Erythrozyten der Katze schneller abgebaut, als dass sie neu gebildet werden können. Dies kann z.B. durch Autoimmunerkrankungen oder auch Bakterien oder Parasiten hervorgerufen werden.
- Anämie durch akuten oder chronischen Blutverlust: akute Blutverluste finden sich z.B. bei Verletzungen aber auch Vergiftungen, chronische durch z.B. Magen-Darmblutungen verschiedener Ursachen oder auch Blasenentzündungen.
Diese beiden Formen sind regenerativ, was bedeutet, dass der Körper weiterhin in der Lage ist, neue Erythrozyten zu produzieren.
Neben der regenerativen Form der Anämie gibt es die nicht-regenerative Anämie: verursacht durch eine Unterbrechung oder starke Herabsetzung der Erythrozyten Produktion im Knochenmark. Diese Art der Anämie kann u.a. durch eine schwere Infektion (z.B. durch das feline Leukämievirus), Tumore oder Nierenprobleme verursacht werden.
Woran erkennt man eine Blutarmut bei Hund und Katze?
Die Symptome der Anämie bei der Katze sowie beim Hund können unterschiedlich sein, abhängig von der Art und Schwere der Anämie. Häufige Symptome sind Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Atemnot, erhöhte Herzfrequenz, blasse Schleimhäute und eine verminderte Aktivität.
Wie lässt sich eine Anämie behandeln?
Wenn die Anämie schwerwiegend ist, kann sie bei nicht rechtzeitiger Behandlung in einer Tierarztpraxis zum Schock und zum Tod führen. Der Tierarzt wird durch unterschiedliche Untersuchungen versuchen, die Grunderkrankung, die die Anämie verursacht hat, herauszufinden. Davon hängt dann auch die Therapie ab, bei einem blutenden Tumor z.B. kann eine schnelle OP die Rettung sein, bei einer diagnostizierten Rattengiftvergiftung die hochdosierte Gabe von Vitamin K und bei Parasiten z.B. entsprechender Antiparasitenmitteln. Die Heilungschancen hängen somit sehr von der Grunderkrankung, aber auch von dem möglichst schnellen Therapiebeginn.