Katze bekommt Spritze

Tollwut beim Hund und bei der Katze

Ein hoher Fleischanteil im Futter Du liest Tollwut beim Hund und bei der Katze 3 Minuten Weiter Die Darmflora bei Hund und Katze

Tierärztin Dr. Karin Schlotterbeck klärt auf:

Besonders in Filmen wird Tollwut öfter als besonders schlimme Krankheit dargestellt, die das Tier sehr aggressiv macht. Vor allem von Hunden werden dann Bilder von wütenden Tieren mit Schaum vor dem Mund und großen Augen gezeigt. In diesem Artikel liest Du, was die Krankheit wirklich ausmacht und was Du schon vor der Infektion tun kannst, um Dein Tier und Dich zu schützen.  

 

Was ist Tollwut?  

Tollwut, auch als “Lyssa” oder “Rabies” bekannt, ist eine anzeigepflichtige Infektion der Säugetiere, Vögel und Menschen und wird durch sogenannte Rhabdoviren übertragen. Es handelt sich um eine meist tödlich verlaufende Anthropozoonose, also eine Infektionskrankheit, die Mensch und Tier befallen kann und wechselseitig übertragbar ist. 

 

Wie wird Tollwut übertragen und wie tritt sie auf? 

Meist wird die Infektion durch Bisse von Hunden und Wildtieren übertragen. Rabies ist eine seit dem Altertum bekannte akute Infektionskrankheit, die durch die Einführung der Hunde- und Katzenimpfungen und die großflächige Schluckimpfung der Wildtiere in Europa weitgehend ausgerottet ist.  

 
Wer kann an Tollwut erkranken? 

Die tierartliche Empfindlichkeit variiert stark und ist z.B. für Füchse und Dachse größer als für Hunde. Menschen sind weniger empfindlich als Hunde, bei Pflanzenfressern tritt die Erkrankung eher selten auf.  

 

Wie verläuft eine Tollwut-Infektion nach der Ansteckung? 

Ohne Schutzimpfung oder Postexpositionsprophylaxe (PEP) verläuft die Tollwutinfektion innerhalb von 15 bis 90 Tagen, von seltenen Einzelfällen abgesehen, tödlich. Die PEP ist nur max. 24 Stunden nach der Infektion wirksam, je eher, desto besser. Die Ansteckung erfolgt meistens direkt durch das im Speichel tollwütiger Tiere und Menschen ausgeschiedene Virus über Bisswunden oder auch Hautabschürfungen. Es gelangt über die Muskulatur und die Nervenfasern in Richtung Rückenmark oder Gehirn und verursacht eine sogenannte Polioencephalomyelitis, eine Entzündung von Gehirn und Rückenmark. 

Die Symptome zeigen sich meist in dem klassischen Dreiphasenverlauf: 

  1. Prodromalstadium (dauert wenige Stunden bis 4 Tage) 

Äußert sich in: Wesensveränderungen von überfreundlich bis abweisend, unmotiviertes Beißen bei ungestörter Futter- und Wasseraufnahme 

  1. Exitationsstadium (dauert 1 bis 4 Tage) 

              Äußert sich in: Aggressivität und Drangwandern (rasende Wut), starker Speichelfluß, Beißen 

  1. Paralyse- oder Depressionsstadium (dauert bis zum Tod)

            Äußert sich in: Unruhe geht zunehmend in Erschöpfung und Lähmungszustände über. Durch eine Kehlkopflähmung treten Schluckbeschwerden auf. Die stille Wut überspringt das Exitationsstadium und zeichnet sich direkt durch Lähmungserscheinungen aus. Die  Futteraufnahme wird unmöglich und das Tier hat eine ungleiche Pupillengröße.  

Deshalb rät unsere Tierärztin zur rechtzeitigen Impfung Deines Tieres!