Erkrankung Nebennierenrinde Hund

Erkrankungen der Nebennierenrinde beim Hund: Cushing Sydrom und Morbus Addinsson

Morosche Karottensuppe für den Hund: Das Hausmittel gegen Durchfall Du liest Erkrankungen der Nebennierenrinde beim Hund: Cushing Sydrom und Morbus Addinsson 4 Minuten Weiter Hypothyreose beim Hund

Besonders bei Hunden sind die Nieren anfällig für Infektionen. Welche Krankheiten häufig bei Deinem Liebling hier auftreten können und woran Du diese erkennst, liest Du in diesem Artikel.  

Wo befinden sich die Nebennieren beim Hund?

Die Nebennieren sind paarig angeordnet und liegen in der Nähe von linker und rechter Niere.  Sie bestehen aus der Nebennierenrinde (NNR) und dem Nebennierenmark (NNM). In der Nebennierenrinde werden die sogenannten Kortikosteroide gebildet. Dabei unterscheidet man zwei Hormone: 
Die Mineralocorticoide (Aldosteron), die z.B. für den Elekrolythaushalt entscheidend sind und die Glucocorticoide (Kortison), die z.B. im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel sowie in der Gegenregulation von Stress wichtige Aufgaben übernehmen. Sowohl ein Zuviel an Kortikosteroiden (Cushing Syndrom) als auch ein Zuwenig (Morbus Addison) führt zu schwerwiegenden Erkrankungen, da Kortikosteroide praktisch in allen Körpergeweben eine entscheidende Rolle spielen. 

Das Cushing-Syndrom beim Hund 

Das Cushing-Syndrom ist eine hormonelle Erkrankung, bei der zu viel Cortisol produziert wird. 

Wie entsteht das Cushing-Syndrom? 

Das Cushing Syndrom kann durch äußere Einflüsse durch langfristigere Anwendung von Glucocorticoiden in spritzbarer- oder Tablettenform entstehen. Innerlich entsteht es durch eine übermäßige Produktion von Glucocorticoiden, vor allem von Cortisol in der Nebennierenrinde. Zu 80-85% entsteht das endogene Morbus Cushing durch eine übermäßige Bildung von dem Hormon ACTH als Folge einer tumorösen Veränderung im Bereich der Hypophyse im Gehirn. Dadurch vergrößert sich die Nebennierenrinde, was zu einer erhöhten Produktion von Glucocorticoiden führt. Die restlichen 15-20% der endogenen Fälle werden durch gut-(Adenome) oder bösartige (Karzinome) Tumore an der Nebennierenrinde verursacht, die vermehrt Glucocorticoide produzieren. 

Symptome des Cushing Sydroms

Das Cushing-Syndrom tritt am häufigsten bei älteren Hunden auf. Hündinnen erkranken etwas häufiger als Rüden. Es tritt gehäuft bei folgenden Rassen auf: Dackel, Pudel, Labrador, Cocker Spaniel, Deutscher Schäferhund, Terrier, Beagle und Boxer. 

So zeigt sich das Cushing Syndrom: 

  • vermehrter Durst 
  • vermehrter Urinabsatz 
  • vermehrter Appetit mit Gewichtszunahme und Hängebauch 
  • massive Haut- und Fellveränderung, Haarausfall, meist beiderseits symmetrisch an Ohren, Flanken und Bauch, verdünnte und pergamentartige Haut, vor allem am Unterbauch, z.T. auch mit schwarzer Färbung der Haut 
  • verminderte Muskelmasse  
  • Antriebslosigkeit 
  • Ausbleiben der Läufigkeit, Verkleinerung der Hoden, verminderte Fruchtbarkeit  
  • vermehrtes Hecheln, Anstieg des Blutdrucks 
  • häufig zusätzliches Auftreten einer Blasenentzündung 

Zudem besteht die erhöhte Gefahr im Verlauf zusätzlich an Diabetes Mellitus und/oder an einer Schilddrüsenunterfunktion zu erkranken. 

Behandlung des Cushing Syndroms: Was kann der Tierarzt tun?

Die Diagnose des Cushing-Syndroms beim Hund erfordert eine gründliche allgemeine Untersuchung, bei der die typischen Symptome schon einen deutlichen Hinweis geben. Die abschließende Diagnose erfolgt durch Urin- und Bluttests.                  

Nach der Diagnose kann der Tierarzt eine geeignete Behandlung für den Hund empfehlen. Da bei der Therapie individuell große Schwankungen von Hund zu Hund auftreten, ist ein engmaschiger Besuch beim Tierarzt erforderlich. Ein frühzeitiges Erkennen und konsequentes Behandeln können helfen, die Symptome des Cushing-Syndroms zu lindern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Morbus Addinsson beim Hund

Bei der Addison-Krankheit kommt es zu einem partiellen oder kompletten Mangel an Mineral- und Glukokortikoiden. 

Wie entsteht Morbus Addison und welche Symptome zeigen sich? 

Man unterscheidet eine primäre und sekundäre Form der Krankheit. Bei der primären Form wird die Nebennierenrinde immunbedingt zerstört. Bei der sekundären Form wird die Zerstörung zentral durch eine Zubildung, Entzündung oder Trauma im Hypophysen Bereich des Gehirns verursacht und der weitere Verlauf führt zu einem Schwund der Nebennierenrinde. 

Aufgrund der Verschiebungen von Elektrolyten im Blut durch den Mangel an dem Hormon Aldosteron kommt es zu folgenden Symptomen: 

  • Austrocknung (Dehydrierung) 
  • Futterverweigerung 
  • Durchfall und Erbrechen 
  • Stressanfälligkeit 
  • Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörung 
  • Störung des Energiestoffwechsels 
  • Apathie bis Kollaps                                  

Es tritt sehr viel seltener auf als das Cushing Syndrom und betrifft häufiger jüngere Hunde großer Rassen. Hündinnen erkranken häufiger als Rüden. 

Behandlung von Morbus Addisson: Was kann der Tierarzt tun?

Aufgrund des Aldosteron Mangels kommt es auch im Blut zu verdächtigen Veränderungen vor allem der Elektrolyte. Der ACTH-Stimulationstest im Blut führt zur Diagnosefindung. 

Bei der Therapie unterscheidet man zwischen Sofortmaßnahmen in einer sogenannten akuten und lebensbedrohenden „Addison-Krise“ und der Erhaltungstherapie, die in dem Ausgleich des Mangels an Mineralo- und Glucocorticoiden besteht. Die Sofortmaßnahmen bestehen aus der Dauertropfinfusion von einer physiologischen Kochsalzlösung sowie der Gabe bestimmter Cortison Präparate. 

Durch regelmäßige Blutkontrollen und Medikamentengabe kann das Tier mit der Krankheit noch eine normale Lebenserwartung erreichen.